18. Feb 2014
"Schöne Zeiten" heißt das Reiseprogramm der Lebenshilfe NRW, dass vor über 30 Jahren ins Leben gerufen wurde. Rund 25.000 Menschen mit geistiger Behinderung sind seitdem zu unterschiedlichen Zielen in Europa gereist.
"Schöne Zeiten" so heißt das Reiseprogramm der Lebenshilfe NRW, dass vor über 30 Jahren ins Leben gerufen wurde. Rund 25.000 Menschen mit geistiger Behinderung sind seit Beginn zu unterschiedlichen Zielen in Europa, insbesondere auf die spanische Insel Mallorca, mitgereist. Dort hat die Lebenshilfe NRW seit vielen Jahren eine Finca.
Eine Urlaubsreise anzutreten, bedeutet dem Alltag zu entfliehen um nahe oder ferne Orte zu erkunden. Es stehen Erholung und Vergnügen im Vordergrund. Einige suchen dafür actionreiche Abenteuer, andere genießen einfach nur die Abwechslung. Für Menschen mit geistiger Behinderung ist dies bis heute - in Zeiten der Inklusion - aber nicht immer selbstverständlich. Viele Reiseziele sind nicht auf die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe eingestellt.
Die Lebenshilfe NRW hat dies bereits vor 30 Jahren erkannt. Sie bietet seit dem jedes Jahr in ihrem Reiseprogramm "Schöne Zeiten" eine vielseitige Auswahl an begleiteten Reisen für Menschen mit geistiger und/ oder mehrfacher Behinderung an. Gestartet ist diese Erfolgsgeschichte Ende der 80er Jahre mit Bildungs- und Erholungswochenende sowie Urlaubsreisen in den Ferien für Menschen mit Behinderung ab 16 Jahren. Durch Sport, kreative Angebote sowie Musik und Tanz wurde den jungen Menschen mit Behinderung bei Campingurlauben, Ferien auf dem Bauernhof oder Reitertagen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Den Eltern sowie Geschwisterkindern kann so bis heute zeitgleich eine familiäre Unterstützung gegeben werden.
"Heute fahren circa 1.000 Menschen mit geistiger Behinderung mit uns jährlich in den Urlaub", berichtet Monika Giese, Fachbereichsleitung Freizeit und Reisen der Lebenshilfe NRW aus Hürth. "In diesem Jahr bieten wir dafür über 60 Reisetermine zu 12 unterschiedlichen Zielen in Deutschland, den Niederlanden und Spanien an. Manchmal ist auch ein besonderes Highlight wie unsere frühere Tandem-Reise nach Rom zum Pabst dabei." Insgesamt konnten so bisher über 25.000 Menschen mit geistiger Behinderung die "schönste Zeit des Jahres" wirklich sorgenfrei genießen. Mit z.B. Disko-Abenden, Olympiaden, Pool-Partys und vielen abwechslungsreichen Ausflügen sorgen die ReisebegleiterInnen für eine unvergessliche Zeit. Diese engagierten, jungen Menschen werden von der Lebenshilfe NRW speziell für diese Aufgabe geschult. Sie unterstützen die Urlauber in den Bereichen Pflege, Hauswirtschaft, Mobilität und in der selbstbestimmten Freizeitgestaltung soweit notwendig.
"Menschen mit mehrfachen Behinderungen sind uns ebenso willkommen wie Menschen mit einem geringen Unterstützungsbedarf," betont Monika Giese noch einmal ausdrücklich. So steht seit einigen Jahren auch immer das besondere "Mallorca-special für selbstständige Menschen mit Behinderung" im Programm. In besonderen Trainingswochen auf der beliebten spanischen Insel können Menschen mit geistiger Behinderung, die im Alltag selbstständig leben und nur stundenweise betreut werden, Praktisches wie Urlaubsplanung, Orientierung am Urlaubsort und Haushaltsführung in entspannter Atmosphäre üben. Natürlich ist es aber hauptsächlich Urlaub, indem man viel Spaß hat und "Fünfe" auch mal gerade sein lassen kann.